Sonderausstellungen im Stadtmuseum
Bis 22.01.2023: "Leben in Gerlingen 5.000 Jahre vor Christus"
Rätsel- und Spieleapp zur Ausstellung
Mit der neuen Rätsel- und Spiele-App auf Actionboundbasis lassen sich die Inhalte der Sonderausstellung "Leben in Gerlingen 5.000 Jahre vor Christus" auf unterhaltsame Weise erschließen. Bringen Sie Ihr Handy mit in die Ausstellung, laden Sie die Actionbound-App im App-Store oder bei Google-Play kostenlos herunter, scannen Sie den QR-Code – und schon geht es los!

Hintergrund zur Ausstellung
Seit 3. April 2022 zeigt das Stadtmuseum die Ausstellung "Leben in Gerlingen 5.000 Jahre vor Christus" in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Im Blickpunkt stehen die archäologische Ausgrabungen einer jungsteinzeitlichen Siedlung im Baugebiet Bruhweg II.
Im künftigen Baugebiet „Bruhweg II“ am Nordrand von Gerlingen sollen schon bald zahlreiche neue Wohnungen entstehen. Es wird nicht das erste Mal sein, dass dort Menschen leben. Schon in der Zeit um 5000 vor Christus erlebte das Areal eine Phase dichter Besiedlung. Damals, in der frühen und mittleren Jungsteinzeit, wussten bäuerliche Dorfgemeinschaften die hervorragende Qualität der Lössböden im südlichen Strohgäu zu schätzen. Sie ließen sich inmitten ihrer Feldflur in langen Holzhäusern nieder, um Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.
Die Spuren ihrer Häuser haben sich zusammen mit Keramikscherben, Steinwerkzeug, Knochen und anderen Gegenständen im Boden erhalten. Sie sind das einzige Zeugnis, das uns von jenen fernen Zeiten erzählt. Eine schriftliche oder mündliche Überlieferung gibt es nicht. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung steht dieses archäologische Kulturerbe unter dem Schutz des baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes.
Bevor im „Bruhweg“ gebaut werden kann, müssen die steinzeitlichen Spuren fachgerecht dokumentiert und geborgen werden. Dies geschieht derzeit im Rahmen einer archäologischen Rettungsgrabung, die vom Landesamt für Denkmalpflege, der Stadt Gerlingen und der Firma ArchaeoBW GmbH gemeinsam durchgeführt wird. Stück für Stück arbeiten sich die Grabungsteams durchs Gelände und stoßen dabei das Fenster in eine ferne Vergangenheit auf.
Grundrisse mächtiger Langhäuser führen vor Augen, wie die Höfe und Weiler der frühen Bauern und Bäuerinnen ausgesehen haben. Keramik, Gerät und Tierknochen geben Einblicke in Haushalt, Handwerk und Viehzucht. Unterschiedliche Rohmaterialien, die zur Herstellung steinernen Werkzeugs verwendet wurden, zeigen die weitläufigen Versorgungsnetzwerke der frühen Siedler. Gräber erzählen von der Totenbehandlung und Jenseitsvorstellungen, Skelette geben die Spuren eines arbeitsreichen Alltags zu erkennen. Mit dem Fortschritt der Grabungen im Gelände entsteht ein immer schärferes Bild der jungsteinzeitlichen Lebenswelt.
Die Ausstellung möchte die Besucherinnen und Besucher mit auf diesen faszinierenden Erkenntnisweg der archäologischen Forschung nehmen. Anhand ausgewählter Exponate und einer Vermittlung, die Fakten und Vermutungen grafisch voneinander trennt und interaktiv zugänglich macht, erfolgt eine Annäherung an eine längst untergegangene Lebenswelt.
Kinderwerkstatt zur Archäologieausstellung
Parallel zur Archäologieausstellung gibt es eine Kinderwerkstatt, in der unseren jüngsten Besuchern auf spielerische Weise die Epoche der Steinzeit vermittelt wird. Verschiedene Mitmachstationen, Dioramen und eine gemütliche Leseecke lassen die Steinzeit lebendig werden. Zudem wartet auf unsere jungen Gäste ein Kinderquiz für verschiedene Altersstufen. Alle Teilnehmenden erhalten eine Überraschung!