Tipp des Monats
Tipp des Monats März: Förderung nutzen
Klimaschutz kostet Geld – das stimmt. Langfristig und gerade hinsichtlich der Klimafolgekosten lohnen sich Investitionen in den Klimaschutz jedoch fast immer. Und dabei gibt es für einige Maßnahmen hinsichtlich energetischer Sanierung und Heizungstausch auch (wieder) lukrative Förderungen.
Dabei bieten die Förderdatenbanken des Bundes oder der Landesenergieagentur KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH einen guten Überblick, erste Informationen und Hilfestellungen. Bei konkreteren Fragen bietet die Energieagentur Kreis Ludwigsburg e. V. (07141/68893-0) kostenfreie telefonische Erstberatungen.
Tipps der vergangenen Monate
Februar: Nachhaltig mobil in Gerlingen
Die Hälfte aller Autofahrten sind nach Angaben des Umweltbundesamtes kürzer als fünf Kilometer. Hier birgt sich ein großes Emissionseinsparpotential.
Kurze Strecken können einfach zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden. Alternativen zum eigenen PKW sind, auch für längere Strecken, zudem der öffentliche Personennahverkehr sowie carsharing.
Spannende Infos dazu finden Sie unter anderem in unserer dreiteiligen monatlichen Inforeihe im Gerlinger Anzeiger bzw. Amtsblatt (jeden ersten Freitag von Monat Februar bis April 2024) sowie auf der städtischen Website in der Rubrik Mobilität.
Januar: Die Haustür – Eingang, Schutz und Energiesparerin
Werden Häuser energetisch betrachtet, wird oft ein zentrales Element übersehen: die Haustür. Die energetischen Eigenschaften der Haustür sind entscheidend für Ihre Funktion als Schutzschild gegen Kälte und Hitze. Achten Sie deshalb beim Kauf einer neuen Haustür nicht nur auf das Aussehen, sondern vor allem auf den Wärmedurchgangskoeffizienten (auch U-Wert genannt) und die Dichtung.
Das Gebäudeenergiegesetz fordert beim Einbau neuer Türen einen U-Wert von maximal 1,8 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Es gibt aber bereits Türen mit deutlich besserem Standard. Zudem lohnt es sich beim Einbau einen Fachbetrieb hinzuzuziehen, da eine gut wärme gedämmte Tür auch nur dann richtig funktioniert, wenn Sie korrekt eingebaut ist. Mit der richtigen Tür lassen sich deutlich Energie und auch Kosten sparen.
Über das Förderprogramm „Bundesförderung für Effiziente Gebäude“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) kann die neue Haustür, sofern sie bestimmten Kriterien entspricht, mit 15 Prozent bezuschusst werden. Die Sanierungskosten müssen mindestens 2.000 Euro betragen und es muss ein Energieeffizienzexperte hinzugezogen werden (welcher ebenfalls gefördert werden kann). Der Zuschuss erhöht sich um 5 Prozent, wenn es sich um eine Maßnahme eines individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) handelt.
Dezember: Wärmebrücken vermeiden
Wärmebrücken sind Bereiche in Bauteilen, an denen die Wärme besonders schnell nach außen transportiert wird. An solchen Stellen geht viel Heizwärme und somit auch viel Geld verloren. Zudem begünstigen solche kalte Stellen Schimmel und verschlechtern das Behaglichkeitsgefühl.
An kalten Oberflächen kondensiert die Feuchtigkeit schneller und bildet somit gute Ausgangsbedingungen für den Schimmel. Hier kann teilweise auch schon das richtige Lüftungsverhalten Abhilfe schaffen.
Wärmebrücken sind oft an Gebäudeecken, an Fensteranschlüssen oder ungedämmten Rollladenkästen. Wärmebrücken lassen sich teilweise mit der Hand erfühlen (besonders kalte Flächen) oder mit einer Wärmebildkamera erkennen. Hierzu holt man sich am besten einen Energieberater ins Haus.
Mit einer nachträglichen Dämmung lassen sich die meisten Wärmebrücken aber auch wieder beheben. Für eine erste Einschätzung Ihres Hauses können Sie auch die kostenlose Erstenergieberatung – Bauberatung Energie der Energieagentur Kreis Ludwigsburg (LEA) nutzen.
November: Alte Kerze – neue Kerze
Die Nächte werden kälter, es wird früher dunkel, Weihnachten rückt näher. Gerade in der Vorweihnachtszeit sorgen Kerzen für Besinnlichkeit und eine wonnige Atmosphäre.
Kerzenreste sollten nicht weggeworfen werden – vielmehr kann man ihnen ein zweites Leben schenken:
- Um die Wachsreste aus dem alten Kerzenglas zu lösen: Über Nacht mit heißem Wasser begießen, am nächsten Morgen schwimmt das Wachs an der Oberfläche
- Alle Kerzenreste in einem alten Topf im Wasserbad erhitzen
- Soll es duften? Einfach ein paar Tropfen ätherisches Öl, beispielsweise Zimt, dazu
- Kerzendocht (gibt es in Bastelläden) an einem Schaschlikspieß binden und auf das neue Kerzenglas legen, sodass der Docht in das Glas reinhängt
- Das heiße, flüssige Wachs in das Kerzenglas gießen – fertig ist die selbstgemachte Kerze. Diese eignet sich übrigens auch als tolles selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk!
Oktober: Zitronenschalen sinnvoll nutzen
Zitronenschalen landen häufig im Müll – dabei sind sie vielfältig einsetzbar, ja geradezu wahre Haushaltshelden. Hier ein paar Möglichkeiten dieses „Abfallprodukt“ sinnvoll weiter zu benutzen:
- Kalklöser: Verkalkte Armaturen einfach direkt mir den Schalen abreiben und schon glänzen diese wieder wie am ersten Tag.
- Allzweckreiniger: Zitronenschalen zum Beispiel in ein Weckglas legen, vollständig mit weißem Essig (keine Essenz!) übergießen und zwei bis drei Wochen warten. Immer wieder Essig nachgießen, damit nichts schimmelt. Der Zitrusreiniger ist fertig, wenn er dunkel gefärbt ist und zitronig duftet.
- Mottenschreck: getrocknete Zitronenschalen in ein Säckchen packen und in den Schrank legen – das hält Kleidermotten fern!
- Wäscheweich und Sommerduft: Die Zitronenschalen in einem Wäschenetz oder Stoffsäckchen mit in die Waschtrommel geben – das hilft beim Enthärten des Wassers und sorgt für einen sommerlich-frischen Duft.
- Einfach als Lebensmittel: Bei ungespritzten Biozitronen kann die Schale natürlich auch einfach als Lebensmittel eingesetzt werden – als Abrieb im Kuchen, Erfrischung im Wasser oder zum Aufpeppen des Salatdressings.
September: Energieeinsparung Fenstertausch – gute Aussichten
Fenster bieten einen „Ausblick in die Welt“ – schlecht gedämmte Fenster können aber auch zu Zugluft, einem unbehaglichen Wohnklima und hohen Energiekosten führen.
Achten Sie beim Tausch alter Fenster auf den so genannten U-Wert (= Wärmedurchgangskoeffizient). Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme über das gesamte Fenster inklusive Rahmen nach außen geleitet wird. Je geringer, desto besser. Mit einer Zweifachverglasung erreicht man U-Werte von bis zu 1,2 Watt pro Quadratmeter und Kelvin, bei Dreifachverglasung sogar Werte unter 1.
Unter bestimmten Bedingungen wird der Fenstertausch aktuell auch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) über die Bundesförderung für effiziente Gebäude bezuschusst.
Aber Achtung: Beim Fenstertausch müssen auch die energetischen Aspekte der Wände berücksichtigt werden, sodass keine Wärmebrücken oder Schimmelgefahr entstehen. Expertenrat lohnt sich daher. Zum Beispiel bei der Energieagentur Kreis Ludwigsburg e. V. (LEA) (Telefon 07141 / 688 93-0) oder bei der kostenlosen Erstberatung des Arbeitskreises Energie der Lokalen Agenda 21 Gerlingen (Telefon 07156-205-7102).
Die LEA bietet zudem einen kostenlosen Online-Vortrag am 26. September 2023 über die energetische Sanierung „Wärmepumpe, Solarstrom, Dämmung – wie Sie jetzt geschickt vorgehen und Ihre Förderung optimieren“. Anmeldung zum Vortrag "Wärmepumpe, Solarstrom, Dämmung" (Energieagentur Kreis Ludwigsburg e. V.).
August: Wenn es auch dem Gemüse zu heiß wird
Auch unserem Gemüse wird es manchmal zu warm. Dann verliert gerade Wurzelgemüse, wie Karotten, an Biss und ist weniger appetitlich. Auch die Karotte “schwitzt“ und verliert Wasser. Die gesunden Vitamine sind jedoch noch da – daher nicht wegwerfen, sondern retten! Hier erhalten Sie ein paar Tipps:
- Stellen Sie Karotten über Nacht in ein Glas mit Wasser und dem Saft einer halben Zitrone in den Kühlschrank. Am nächsten Tag sind die Karotten wieder knackig und frisch.
- Schneiden Sie bei Brokkoli einen kleinen Teil des Strunks an und stellen Sie den Brokkoli in ein Wasserglas: Schnell ist das gesunde Gemüse wieder fit und knackig.
- Um den Feuchtigkeitsverlust von Beginn an gering zu halten, lagern Sie Wurzelgemüse möglichst kühl – im Keller oder im Kühlschrank bei 1 bis 3 Grad Celsius. Zusätzlich hilft es, das Gemüse in zwei Lagen feuchtes Küchenpapier einzuwickeln.
- Karotten bleiben länger frisch, wenn man das Grün entfernt und getrennt aufbewahrt.
Juli: Bahn frei für die Sonne
Photovoltaikanlagen können über die Zeit verschmutzen: Staub, Sand, Blätter. Vieles wäscht der Regen wieder ab. Aber gerade in längeren Trockenphasen oder bei persistenterem Schmutz lohnt sich auch eine Reinigung. Denn Verschmutzungen können den Ertrag und damit die Wirtschaftlichkeit mindern. Das gleiche gilt für bisher unentdeckte Schäden.
Daher empfiehlt es sich, die Erträge mit den Vorjahreswerten zu vergleichen. Dabei hilft zum Beispiel die Überwachungssoftware Ihres Wechselrichters. Bei starken (nicht witterungsbedingten) Einbußen lohnt sich eine Reinigung. Vielleicht weist die Ertragsminderung auch auf einen Schaden hin. Auf jeden Fall sollten Sie bei Auffälligkeiten einen Fachmann hinzuziehen, um die Anlage sicher und schonend zu reinigen oder reparieren zu lassen.
Ein „Check“ lohnt sich vor allem im Frühjahr oder Frühsommer, um rechtzeitig reagieren und über das restliche Jahr noch hohe Erträge einfahren zu können. Weiterhin hilft eine regelmäßige Überprüfung, die Lebensdauer Ihrer Anlage zu erhöhen. Ob und wie stark eine Anlage verschmutzt ist, hängt von vielen Faktoren ab. Beispielweise, ob Sie in einem landwirtschaftlich geprägten Bereich oder eher innerstädtisch leben.
Juni: Tipps gegen die Sommerhitze
Die Zahl der Tropennächte in Deutschland steigt und wird auch weiterhin noch zunehmen. In Tropennächten sinkt die Temperatur nicht unter 20°C, der Körper kann sich nicht richtig erholen. Wir sind geschlaucht. Gerade Dachgeschossbewohnende kennen die Qual. Folgende Tipps verhelfen zu einem angenehmeren Raumklima und Abkühlung:
- Räume abdunkeln: Sperren Sie die Hitze durch Jalousien, Vorhänge und Rollläden aus Ihrer Wohnung aus.
- Lüften vor allem in den kühleren Morgen- und Abendstunden, sonst nur ganz kurz Stoßlüften.
- Versteckte Heizer verbannen: Auch elektrische Geräte geben Wärme ab. Ziehen Sie diese aus dem Stecker und verbannen alle Geräte, die Sie nicht zwingend im Schlafzimmer brauchen, aus diesem.
- Für Hauseigentümer*innen: Eine gute Dämmung sorgt übrigens nicht nur für Wärme im Winter, sondern reduziert auch das Eindringen von Hitze im Sommer.
- Vorsicht bei Ventilatoren und Klimageräten: Diese brauchen nicht nur Strom, sondern können ggf. auch zu Erkältungen oder Muskelverspannung führen. Die Geräte also eher auf eine geringe Leistung einstellen.
- Nicht eiskalt duschen, denn das kurbelt den Kreislauf an! Eine lauwarme Dusche und die Haut nicht ganz trocken rubbeln hilft, da die Restfeuchtigkeit einen Kühleffekt haben kann.
- Wärmeflasche andersrum: Statt einer Wärm- machen Sie einfach eine Kühlflasche, indem Sie in diese kaltes Wasser füllen und ein paar Stunden in den Kühlschrank legen.
Mai: Nachhaltige Feste feiern
Lichterketten, Einweggeschirr, Heizpilze – Feste gehen oft mit einem erhöhten Energiebedarf einher. Mit ein paar einfachen Tricks kann aber auch Ihre Party nachhaltiger und klimafreundlicher werden:
- Wenn nicht unbedingt notwendig, Heizpilze vermeiden! Besser: warme Decken zum gemütlichen Einmummeln.
- Mehrweg statt Einweg: Am besten Geschirr und Besteck verwenden, das gespült und wiederverwendet werden kann, anstatt Wegwerfprodukte einzusetzen. Sie haben nicht genug Geschirr? Fragen Sie die Gäste, ob Sie zumindest eigene Becher mitbringen können.
- Essensverschwendung vermeiden: zu viel Partyfood? Dann einfach von vornherein die Gäste bitten, Aufbewahrungsdosen mitzubringen. Das ist besser als Alufolie und viel besser, als die Lebensmittel wegzuwerfen.
- Verwenden Sie Solarlichter und Kerzen statt batteriebetriebene Beleuchtung. Alternativ: Achten Sie auf das EU-Energielabel und greifen Sie zu stromsparenden Produkten.
- Idealerweise kaufen Sie saisonale und regionale Produkte. Das spart Transportwege und damit Emissionen.
- Anreise: Erklären Sie Ihren Gästen, wie man einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist.
- Natur-Deko einsetzen: Auch Blumen, Kastanien, Tannenzapfen wirken schön als Dekoration. Und im Anschluss können die Gäste die Deko sogar mit nach Hause nehmen.
- Verzichten Sie auf Plastikflaschen und bieten Sie Getränke in Glasflaschen oder Leitungswasser in Karaffen an. Mit Zitronenscheiben oder frischer Minze verleihen Sie dem Wasser ganz natürlich Geschmack.
April: Do-it-yourself im Haushalt
Viele Produkte, die wir kaufen, lassen sich auch ganz einfach selbst herstellen. Bei gekauften Produkten wissen wir oft nicht, was tatsächlich enthalten ist. In Waschmitteln wirken beispielsweise oft scharfe Tenside, in Beautyprodukten findet man immer wieder Mikroplastik. Dabei lässt sich vieles ganz einfach selbst herstellen.
Mit langlebigen Aufbewahrungsbehältern, wie Glassprühflaschen, spart man zusätzlich Verpackungsmaterial. Hier finden Sie Rezepte für einen selbst gemachten Backofenreiniger und eine Haarspülung. Zahlreiche andere Ideen finden Sie ganz einfach im Internet.
Do-it-yourself-Backofenreiniger
- Mischen Sie Natronpulver im Verhältnis 1:1 mit Wasser.
- Tragen Sie es mit einem Schwamm auf Verschmutzungen im Backofen auf.
- Achten Sie darauf, dass saubere Stellen und Heizstäbe nicht mit der Paste in Kontakt kommen.
- Lassen Sie die Paste ungefähr 20 Minuten einwirken und schrubben Sie sie dann ab.
- Zum Abschluss noch einmal nachwischen - fertig!
Do-it-yourself-Haarspülung
Eine saure Rinse wirkt wie eine Haarspülung. Sie baut die normale Struktur der Haare nach strapazierenden Haarwäschen wieder auf. Einer Apfelessigspülung werden positive Effekte zugeschrieben, wie Glanz (durch Schließen der Schuppenschicht), seltener fettige Haare, positive Wirkung für die Kopfhaut (pH-Ausgleich) und Vorbeugung von Spliss.
- Mischen Sie in einer leeren Flasche einen Liter kaltes Wasser mit zwei Esslöffeln Apfelessig.
- Nach dem Haarewaschen die Haare mit der sauren Rinse ausspülen.
- Die Haare müssen nicht mehr ausgewaschen werden. Keine Sorge, der Geruch verfliegt mit dem Trocknen der Haare.
- Idealerweise naturbelassenen Bio-Apfelessig verwenden.