Solarenergie
Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Allein in einer Stunde schenkt sie uns mehr Energie, als die gesamte Weltbevölkerung in einem Jahr benötigt.
Bei der Solarenergienutzung wird entweder die Sonneneinstrahlung in elektrische Energie (Photovoltaik) oder in Wärme (Solarthermie) umgewandelt.
Ein wichtiger Faktor für den Betrieb von Solaranlagen ist die sogenannte Globalstrahlung. Die Globalstrahlung ist kurz gesagt die gesamte auf eine horizontale Fläche ankommende (kurzwellige) Solarstrahlung. In Deutschland beträgt die mittlere Jahressumme ungefähr 1000 Kilowattstunde je Quadratmeter (kWh/m²).
Vor allem der Süden Deutschlands ist mit einer höheren Globalstrahlung sehr gut für die Gewinnung von Solarenergie geeignet. Durch Solarenergie wird der Einsatz besonders klimaschädlicher fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas reduziert. Daher ist deren Nutzung ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu mehr Klimaschutz.
Lohnt sich eine Solaranlage denn?
Eine Solaranlage lohnt sich allein aus Klimaschutzgründen, aber lohnt es sich auch finanziell? Durch stark gesunkene Investitionskosten und steigende CO2-Preise sind Solaranlagen in vielen Fällen wirtschaftlich.
Dies gilt nicht nur für Süddächer. Insbesondere Ost-West-ausgerichtete Dächer werden aufgrund des gleichmäßigeren Tagesgangs immer lukrativer. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage ist der Standort, die Investitions- und Betriebskosten, die Energieausbeute sowie mögliche Förderungen.
Sonnige Aussichten für Gerlingen
Das Schöne an Gerlingen ist, dass sich fast das gesamte Stadtgebiet für die Solarnutzung eignet. Die Globalstrahlung beträgt zwischen 1.101 und 1.108 kWh/m² (Kilowattstunde je Quadratmeter). Auf der Schillerhöhe beträgt sie teilweise sogar 1.112 kWh/m², das ist höher als der Bundesdurchschnitt. Damit bestehen in Gerlingen grundsätzlich gute Voraussetzungen zur Nutzung solarer Energie.
Auch die Stadt hat bereits die Dächer der Breitwiesenschule, der Schwimmhalle und des Familienzentrums mit Photovoltaik ausgerüstet. Insgesamt wird auf städtischen Liegenschaften knapp 140 Kilowatt-Peak (kWp) Sonnenstrom erzeugt. Auf dem Neubau der Realschule wird eine Photovoltaikanlage mit zusätzlich ungefähr 150kWp geplant, womit die städtische Solarstromleistung künftig verdoppelt wird.
Nutzen Sie den Energieatlas (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg), um das Photovoltaikpotential für Ihr Dach herauszufinden! Im Bereich Energieatlas wird das bisherige Solarkataster für das Land weiterentwickelt. Das neue Solarkataster soll bis Anfang Dezember 2021 bereitgestellt werden und auch einen entsprechenden Wirtschaftlichkeitsrechner beinhalten.
Sobald es konkret wird, empfiehlt es sich, eine Fachkraft hinzuziehen, die das tatsächliche Potenzial und die Eignung des Daches, auch hinsichtlich der Statik, einschätzen kann. Aber nicht nur Photovoltaik, auch Solarthermie wird immer wichtiger. Während wir im Stromsektor den Anteil der erneuerbaren Energien in den letzten Jahren deutlich erhöhen konnten, dominieren im Wärmesektor die fossilen Energieträger Gas und Öl mit 85%.
Da für Solarthermieanlagen ähnliche Grundvoraussetzungen gelten wie für Photovoltaik-Anlagen, kann davon ausgegangen werden, dass sich viele der Gerlinger Dächer auch für eine Solarthermieanlage eignen. Bei einem Neubau oder auch bei einer Sanierung der alten Heizungsanlage bietet die Solarthermie also eine klimafreundliche Alternative. Und ganz nebenbei können Sie auf diese Weise die Anforderungen des Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) erfüllen, das einen Mindestanteil erneuerbarer Energien bei einer Heizungssanierung vorschreibt.
Lokales Vorbild – ein gutes Beispiel aus Gerlingen
Dr. Hans-Roland Schmitt, Facharzt für Innere Medizin, interessiert sich nicht nur für die Gesundheit des Menschen, sondern auch für die Gesundheit des Klimas. Als engagierter Bürger lebt er in einem Plus-Energie-Haus und nutzt die Sonne sowohl zur Erzeugung von Wärme als auch von Strom.
Er ist heute unser gutes Beispiel aus Gerlingen. Dafür haben wir Dr. Schmitt gebeten, uns Fragen rund um das Thema Solarenergie zu beantworten. Seine Antworten finden Sie im folgenden Interview (Oktober 2021):
Beratung und Information
Sie brauchen eine Erstinformation oder einen allgemeinen Überblick? Nutzen Sie die kostenlosen Sprechstunden des Arbeitskreises Energie der Lokalen Agenda 21 Gerlingen. Diese findet sporadisch freitags im Haus der Volkshochschule Gerlingen statt.
Sie haben sich schon konkrete Gedanken gemacht? Detaillierte Unterstützung bietet der Solar-Eignungscheck der Verbraucherzentrale, durchgeführt durch die Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e. V. (Webseite) mit nur 30 Euro Selbstkostenbeteiligung.