Das Gerlinger Wappen
Die Siegel und Stempel der Gemeinde Gerlingen zeigen mindestens seit dem Jahre 1598 eine Traube. Da die Farben nie festgelegt worden sind, hat sich dieses Siegelbild nicht zum Wappen entwickelt. Auf eine Anfrage des Schultheißenamtes Gerlingen im Jahre 1923 hat die Archivdirektion geraten, entweder die Weintraube oder das Wappen der Herren von Gerringen als Ortswappen anzunehmen.
Die Gemeinde hat in den folgenden Jahren die alten Stempel weitergeführt. Erst im Jahr 1937 hat sie den zweiten Vorschlag der Archivdirektion wieder aufgegriffen und nach einem Entwurf des Herrn von Marchtaler und der Zustimmung der Archivdirektion das heutige Wappen, eine Kombination des Wappens der Herren von Gerringen und der württembergischen Hirschstange, angenommen.
Das Schildhaupt ist golden (gelb). Darin befindet sich eine liegende fünfendige Hirschstange. Diese zeigt die Zugehörigkeit Gerlingens zu Württemberg. Unter dem Schildhaupt befinden sich auf schwarzem Grund zwei abgewendete goldene (gelbe) Radfelgen oder Lenkscheite. Diese sind dem Wappen der Herren von Gerringen entnommen.
Burkhard Gerringer führte 1425 als besondere Zier auf dem Stahlhelm den Rumpf einer wachsenden Jungfrau, die in jeder Hand einen Radfelgen oder ein Lenkscheit ausgestreckt hält. Ein Lenkscheit ist der bewegliche Teil der Wagendeichsel. Da die Farben des Wappens der Herren von Gerringen offenbar nicht feststehen, wurden die umgekehrten Farben des Schildhauptes verwendet.
Aus diesem Wappen ergeben sich die Gemeindefarben Gelb-Schwarz (Gold-Schwarz), die der Gemeinde am 1. Juli 1952 von der vorläufigen Landesregierung Baden-Württemberg verliehen worden sind.