Kommunale Wärmeplanung
Stadt Gerlingen nimmt freiwillig kommunale Wärmeplanung in Angriff
Große Kreisstädte sind in Baden-Württemberg verpflichtet, einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen (§27 Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz). Für alle anderen Kommunen ist es freiwillig. Die Stadt Gerlingen ist sich ihrer Verantwortung in der Wärmewende bewusst. Daher wurde im Dezember 2022 die Verwaltung vom Gemeinderat beauftragt, in die kommunale Wärmeplanung einzusteigen (Gemeinderatsvorlage Kommunale Wärmeplanung).
Noch im selben Monat wurde der Förderantrag hierzu eingereicht. Je nach gesetzlicher Entwicklung könnte die Wärmeplanung bald auch für alle Kommunen größer 10.000 Einwohner deutschlandweit verpflichtend werden (aktuell gibt es auf Bundesebene einen Entwurf eines Gesetzes für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze). Dieser Verpflichtung ist die Stadt Gerlingen daher schon einen Schritt voraus.
Projektstart Kommunale Wärmeplanung in Gerlingen Herbst 2023
Die Stadt Gerlingen hat nach Eingang des Förderbescheides durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Projektträger Karlsruhe – im Oktober 2023 offiziell mit der Kommunalen Wärmeplanung begonnen. Die Stadt Gerlingen hat für die Erstellung des ersten kommunalen Wärmeplans die greenventory GmbH mit Sitz in Freiburg beauftragt.
Öffentliche Bekanntmachung gemäß § 33 Absatz 6 Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg (236,1 KB)
Was ist die kommunale Wärmeplanung?
Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Werkzeug, um die langfristige Transformation des Wärmesektors im Gemeindegebiet gestalten zu können. Ziel ist eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung bis 2040. Die drei Haupthandlungsfelder der kommunalen Wärmeplanung sind dabei:
- Reduktion Wärmebedarf im Gebäudebestand;
- erneuerbare Wärmeversorgung über thermische Netze (Fernwärme / Nahwärme);
- mit erneuerbaren Energien betriebene Einzelheizungen (wenn Wärmenetze technisch und ökonomisch nicht sinnvoll sind).
Der Wärmeplan wird aufgebaut aus den Punkten Bestandsanalyse, Potenzialanalyse, Zielszenarien 2030 und 2040 sowie einer Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog. Im Ergebnis entsteht, kurz zusammengefasst, ein Plan, der aufzeigt, in welchen Stadtteilen welche Wärmeversorgung im Jahr 2040 geeignet sein wird.