Die Bauten und Anlagen
Die Schlossbauten, die ab 1763 erstellt wurden, sollen hier nur kurz aufgezeichnet werden. Da war das Schloss selbst (1) mit dem Kavaliersgebäude (2), heute Schlosshotel, und der katholischen Kapelle sowie der Officienbau (3) mit dem Theater, heute Studentenwohnheim. Dazu kamen noch die 20 Nebenpavillons (4 und 5), die heute fälschlicherweise Kavaliershäuschen genannt werden. Diese waren ursprünglich durch Zwischentrakte miteinander verbunden und beherbergten die verschiedenen Küchen, wie Back- und Bratküche, ferner den Sommerspeisesaal, Billardsaal, die Hausschneiderei und dergleichen.
Im Laufe der Zeit entstand der Monumentplatz (6) mit einem Standbild des Herzogs, gegenüber die evangelische Kirche (7), die äußerlich zwar vollendet, innen aber immer eine Baustelle blieb. Davor, in Richtung Schloss, lagen die Orangeriehäuser, die zum Teil heute noch stehen.
Die Akademiegebäude (8) lagen links vom Monumentplatz. Am weitesten links sollte das neue Akademiegebäude (9) entstehen, es wurde aber nicht gebaut. Südlich der Kastanienallee lag und liegt heute noch das große Bassin (10), der See, der einst von Gartenanlagen umsäumt war. Rechts davon (11) blühten in einem großen Garten Orangenbäume. Dahinter (12) lag die „Fünf-Eichen-Terrasse" und links davon eine ganz besondere Kostbarkeit, das „Chinesische Schlösschen" (13), das mit chinesischen Motiven ausgemalt war.
Die Orangerie bei der Orangenallee (14), die heute mit der Wildparkstraße fast identisch ist, leitete über zu den sieben „Alten Gartenseen" (15), die als Stauseen benutzt wurden, da die Solitude fast kein Wasser hatte. Diese Seen wurden erst beim Bau der Wildparkstraße in den Jahren um 1960 aufgefüllt. Hinter dem Schloss befanden sich die großen Gartenanlagen (16). Es müssen prächtige Gärten gewesen sein mit dem Irrgarten, dem Gartentheater, den Bogengängen, den Vogelhäusern und dem Rosenparterre, dem Feigen- und Lorbeergarten, dessen Abschluss der Lorbeersaal (17) bildete. Dieser Lorbeersaal war ein langes Gebäude, das aus einem Kupelsaal mit seitlichen Festsälen bestand, in denen getafelt, getanzt und gespielt wurde. Rechts davon stand die Reitschule (18).
Der Marstall (19), 900 Fuß (= 270m) lang, sollte 376 Pferden Unterkunft bieten. Er wurde nach dem Vorbild der spanischen Hofreitschule erbaut. Dahinter lag die „Plantation en Quinconne" (20), ein im Schachbrettmuster angelegter Garten, in dem seltene Obstsorten gezogen wurden. An der Straße nach Gerlingen sieht man die „Maule" (21) mit Terrassen und dahinter die Forstbaumschule (22), die uns Gerlingern heute noch durch J. C. Schiller dem Namen nach gut bekannt ist.